KLAUS HECKHOFF. SCHLUSS MIT DEM DENKEN.MALEN.
Die Arbeitsweise des Düsseldorfer Künstlers Klaus Heckhoff, gebürtiger Mülheimer, verlässt die sicheren Pfade des Gewohnten. Er malt digital. In einer Zeit fortwährender Digitalisierung unserer Welt ist dasein fast zwangsläufiges Tun. Er nutzt die neue Technik, weil sie ihm hilft, die ihm andressierte Ratio auszuschalten und einer visuellen Intelligenz Platz zu machen.
„Wenn ich ein im Kopf ausgedachtes Bild abmale,“ sagt Heckhoff „z.B. auf Leinwand, ist mir dieses Abmalen zu wenig, denn es sagt mir nichts Neues, es überrascht mich nicht, es bringt keine neue Erkenntnis. Außerdem ist die Verwandtschaft zu „Besser-Wisser-Bilderrn“ sehr eng.
Ich will die ungedachten, die nicht vorgedachten Bilder.
Weil die in den meisten Fällen mehr wissen, als ich mir denken kann.Und weil ich glaube, dass sie eine gewisse Nähe zum Betrachter herstellen, dem ich einen ebenso großen Interpretationsspielraum schaffen möchte wie dem Künstler. Also Schluss mit dem Denken. Malen.“
Mit der Digitalisierung verschafft sich Heckhoff unendlich viele Möglichkeiten, mit Farb- und Formelementen zu experimentieren und sie in eine Beziehung zueinander zu bringen. Er kann die einzelnen Bildelemente spontan beurteilen, gegeneinander abwägen,akzeptieren oder verwerfen.
Vor allen Dingen kann er sofort und real auf dem Bildschirm des Computers sehen, was auf seiner “Leinwand” passiert. Seine Arbeitsweise ist „ERSEHEN“statt „ERDENKEN“.
Er muss nicht mehr den Umwegüber das Gehirn nehmen und denken, wie etwas aussehen könnte. Die Kompromisse fallen weg. Er muss nicht visuelle Differenzen in Kauf nehmen, die entstehen, wenn erdachte Form- oder Farbelemente nicht identisch bei ihrer Realisation auf die Leinwand übertragbar sind.
Die digitale Technik ist für Heckhoff ein willkommenes neues Instrument, das ihm hilft, den Käfig seines Denkens zu sprengen.
Es können jetzt die Bilder realisieren werden,die mit einer traditionellen, konventionellen Malerei nicht zu verwirklichen sind. Heckhoff kann seine Arbeit – wenigstens ein Stück weit – seiner Kontrolle entziehen und rationale Überlegungen weitestgehend ausbremsen, sodass die Chance auf Erkenntnis wächst. Denn Erkenntnis wächst ja bekanntlich immer dann, wenn das Einleuchtende, das gewohnt Stimmige durchbrochen und die Erwartung überlistet wird.
Die GALERIE AN DER RUHR zeigt diese außerhalb des Käfigs entstandene digitale Malerei.
Vom 8. bis 27. April 2016.
Die Vernissage ist am 8. April, 18 Uhr. Eintritt frei.