Historie

Einstiger Stammsitz eines Weltkonzerns ist heute lebendiges Kunst- und Kulturzentrum an der Ruhr

VILLA ARTIS MÜLHEIM AN DER RUHR(straße 3)

Der Startschuss für die RUHR GALLERY MÜLHEIM fiel bei dem Charrette-Projekt der Bauhaus-Universität Weimar – WAZ-Artikel vom 28. März 2012 von Mirco Stodollick

Alte Stadtansicht – rechtes Ruhrufer mit der Lage der VILLA ARTIS (heute Ruhr Gallery – Galerie an der Ruhr – Kunsthaus Mülheim Mitte)

Symbole, u.a. Basilisken zieren den Giebel des Jugendstilhauses Ruhrstr. 3 in der Kultur-  und Kunststadt Mülheim

Chamäleon am Giebel des Hauses Ruhrstr. 3 in der Kunststadt Mülheim (Foto: Cornelia Wissel)
Basilisk / Fliegen am Giebel des Hauses Ruhrstr. 3 in der Kunststadt Mülheim (Foto: Cornelia Wissel) Kunst im öffentlichen Raum
 Zum Thema „Darstellungen an der Fassade des Hauses Ruhstr. 3“ Gedanken  von Professor Dr. Heiner Treinen, Mülheim
"Es handelt sich um die freie Darstellung des mythischen Viehs, das Basilisk genannt wird und eine Mischung von Drachenleib, Hahnen- (oder Hunde)kopf, Schlangenschwanz und anderen aggressiven Tier-Merkmalen koppelt, also analog zur Figur der Chimäre konstruiert ist und ebenso vieldeutige Sinnbezüge zuläßt. Der Basilisk frißt, wie die Mythologie des Basilisken vorschreibt, Schlangen  -  siehe die Schlangenornamentik in der oberen Fassadenrundung  - und Insekten, was gegen den Augenschein auf Hahnenkopf statt Hundeschnauze hindeutet, während der in sich verschlungene Schwanz wiederum den zentralen Schlangenanteil  des Basilisken-Mythos verdeutlicht.

Beides bezieht sich auf antike Vorbilder und literarisch verklausulierte magische Denkweisen. Ich würde die ungebrochen weitergeführte magische Botschaft als abwehrzauberisch bezeichnen; von außen betrachtet als zerstörerisch gegenüber bösen Einflüssen, aus interner Sicht hingegen wie der chinesische Drache als Verteidigung gegenüber feindlichen Kräften.

Ich denke, daß die spät-mittelalterliche ( oder früh-neuzeitliche)  Nutzung von Basilisken-Darstellungen modernes Denken vorwegnimmt: in bildlichen Darstellungen von Inhalten der Naturalienkabinette  ab dem späten 17. Jahrhundert   (Darbietung realer Objekte als "Kuriositäten" im Sinne von Dingen, die wissenschaftliche Neugier erregen) tauchen plötzlich neben empirischen Tier- und Insektendarstellungen ausgedachte Basiliskenzeichnungen auf; ein ungelöstes Rätsel für die heutigen Interpreten, die Aberglauben vermuten.

Ich habe den Verdacht, daß mit solchen Basilisken-Bildnissen eher darauf hingewiesen werden sollte, daß man bei naturwissenschaftlichen Erklärungsversuchen auf religiöse Deutungen verzichten muß; der Bezug zur Antike hatte mit Glauben nichts zu tun, sondern mit Bildung und mit antiken Mythologien, die als solche und nicht als geglaubt erkannt wurden.

Was die Auftraggeber und Gestalter der Fassade getrieben hat, Basilisken darzustellen, lässt sich nur erahnen. Für Importeure bislang als exotisch und damit zunächst als ungewiss-gefährlich geltende Konsumgüter mag der Basilisk genau diese Ambivalenz ausdrücken, wobei der antike Bezug einen ironischen Bildungsbeitrag im Sinne von 'fürchtet Euch nicht' beisteuert."
 
Ruhrstr. 3 und 5 bildeten zusammen den Stammsitz der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl (Quelle: GUM, Gründer- und Unternehmermuseum Mülheim, Prof. Wessels)
Ruhrstr. 3 ist das Stammhaus, später kam die Nr. 5 dazu.  Stammsitz der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl (Quelle: GUM, Gründer- und Unternehmermuseum Mülheim, Prof. Horst A. Wessels)

Das Kontorhaus (links angestrahlt) im Denkmalensemble Ruhrstr. 3 bis 9 in der Kunststadt Mülheim an der Ruhr (Aufnahme 2015 während der Mülheimer Kunsttage 2015 von Ivo Franz) – die beiden Häuser in der Ruhrstr. 3 und später Nr.5 bildeten einst den Stammsitz des Tengelmann Konzerns (Wilhelm Schmitz, später Schmitz-Scholl ab 1867). Unmittelbar bei Ruhranlage und Ruhrpromenade der Kunststadt Mülheim an der Ruhr liegt die „Galerie an der Ruhr / Ruhr Gallery” und das “Kunsthaus Mülheim Stadtmitte mit verschiedenen Ateliers”.

Um 1867 noch freistehende VILLA ARTIS: Das Stammhaus der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl in der Ruhrstraße Nr. 3 / Ecke Delle Ruhranlage in Mülheim an der Ruhr – seit 2012 RUHRKUNSTHALLE

 

Zeitgenössische Skizze von Dirck Lietke aus dem Jahr 2017 (copyright: Dirck Lietke, Mülheim)
Zeitgenössische Skizze von Dirck Lietke aus dem Jahr 2017 (copyright: Dirck Lietke, Mülheim)

Schaut man in die einschlägigen Werke der Geschichtsforscher, findet man schnell  den Namen der Mülheimer Unternehmung „Joh. Wilh. Meininghaus Sohn“ einer Kolonialwaren-Großhandlung mit Seifensiederei  und Tabakfabrik in der Ruhrstr. 3 – 5. Die Villa Artis stand schon vor 1840 freistehend an der heutigen Stelle und wurde später mit einer Jugendstilfassade überformt.  In den 50er Jahren bauten die Architekten Arthur Pfeifer & Hans Großmann das Anwesen zusammen mit dem „Haus der Stromwirtschaft“, Delle 50-52) erneut um. Seit 2012 wird das Anwesen für kulturelle Zwecke genutzt.

Grundstücke des Wilhelm Schmitz Ruhrstr. 3-5 und gegenüber die erste Kaffeerösterei in der Ruhrstr. 6
Grundstücke des Wilhelm Schmitz Ruhrstr. 3-5 und gegenüber die erste Kaffeerösterei in der Ruhrstr. 6

 

Erster Kaffee-Röstofen von Wilhelm Schmitz-Scholl in der Ruhrstr. 6 gegenüber dem Wohnhaus des Tengelmann-Urvaters
Erster Kaffee-Röstofen von Wilhelm Schmitz-Scholl in der Ruhrstr. 6 gegenüber dem Wohnhaus des Tengelmann-Twenty-One -Urvaters, der in der Ruhrstr. 3 sein Imperium gründete und begann.
Zeitungsartikel aus Ruhr-Nachrichten vom 11. August 1961 – aus der dort genannten Planung entstand das Neckermann-Hochhaus (inzwischen dem Neubau der Sparkasse gewichen). Im Hintergrund sieht man die ehemalige ARAL-Tankstelle Delle/Ecke Ruhrstraße

Johann Wilhelm Meininghaus  (1790–1869), verheiratet mit Henriette Meininghaus geb. Troost (1796–1876) jüngste Tochter des Textilfabrikanten Johann Caspar Troost II (17591830) ) tauschte diesen Besitz 1856 mit Ludwig Lindgens (1824  – 1910).

Im von der Stadt Mülheim zur Verfügung gestellten Katasterauszug sind die Umrisse der damaligen Fabrik-Bebauung gut erkennbar.

Ruhrstr.3_im_Wandel_der_Zeit_seit_1847-1901
Die vielseitige Nutzung des historischen Bauwerks wird derzeit recherchiert (treu den Chamäleons am Giebel)

 

oben Casinogebäude (li.) Villa Nedelmann (re.) Mitte Ruhrstr. 1 daneben Ruhrstr. 3 Glockengiebel
oben Casinogebäude (li.) Villa Nedelmann (re.)
Mitte Ruhrstr. 1 daneben Ruhrstr. 3 Glockengiebel

Fest steht danach, dass Gebäudeteile abgerissen wurden bzw. mehrfach überformt wurden. Nachgewiesen ist die Wohn-Nutzung der VILLA ARTIS durch die Familie von Wilhelm Schmitz  (1831-1887) (späterer Schmitz-Scholl) und Louise Schmitz-Scholl geb. Scholl (1834-1888) und dessen finanziellen Teilhabers und Mühlenbesitzers Ludwig Lindgens  (1824-1910), der 1862 aus der Ruhrstr. 3 mit seiner Frau Gertrud Lindgens geb. Rühl (1837-1897) auszog. Wilhelm Schmitz Scholl erwarb den Besitz für 5000 Taler.  Von seinen 5 Kindern soll sich später Wilhelm (1861–1927) um das Anwesen in der Ruhrstr. 3-5 gekümmert haben. Später wohnte Wilhelm (1861–1927) in der Ruhrstr. 32.

Blick auf die Galerie an der Ruhr vor der Bebauung des „Berliner-Platz“ mit dem Sparkassenkomplex

Heute inspiriert ein einmaliges Ambiente in einem bemerkenswerten Jugendstil – Baudenkmal, das zunächst den Kolonialwarenhändlern Meininghaus und später Schmitz-Scholl als Stammhaus diente und  später von Baumeister Ernst Niebel für den Mülheimer Industriellen Carl Nedelmann (1867 – 1947) neben dem historischen Casino-Stammhaus in der Ruhranlage „an der Delle“/Ecke Ruhrstraße 3 zusammen mit der Errichtung der sog. Villa Nedelmann an der Delle Nr. 50 umgestaltet worden sein soll.
Zu der ungewöhnlichen Jugendstilarchitektur wird von Roland Günter in seinem Buch „Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes“ in Bezug auf das markante Eingangsportal an der Ruhrstraße Nr. 3 auf das Portal der Londoner „Whitechapel Art Gallery von Townsend“ hingewiesen. Über dem Portal ist keine Banane, die die Ruhr Gallery als “herausragenden Kunstort markiert” – sondern das stählerne Logo “N”, das heute für “Neue Kunst” steht – vor mehr als 100 Jahren war es das Firmenemblem des Mülheimer Stahlhändlers Oskar Natorp .

Oskar Natorp Logo_am_Nedelmannhaus

Der Glasfabrikant  Carl Nedelmann richtete schließlich in dem mehrfach überformten Gebäude seine Nebengelasse ein.

Siegelring der Familie Nedelmann (Foto vom Original: Ivo Franz, Oktober 2018 beim Besuch der Nedelmann-Family-Convention in der Ruhrstraße 3)

Über die neue Ruhrpromenade zum neuen Mülheimer Stadthafen und in die neu gestaltete City der Kunst- und Kulturstadt Mülheim an der Ruhr als „Stadt am Fluß“ sind es nur wenige Schritte in die Galerie für Moderne Kunst Mülheim a. d. Ruhr und das MMKM – MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM direkt am Innenstadtpark Ruhranlage.

Lageplan_Kunststadt-Muelheim_Galerie-an-der-Ruhr_Kunstmuseum
Das historische Stammhaus der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl – später Carl Nedelmann befindet sich in der Ruhrstraße 3 in Mülheim

 

Stadtansicht_Muelheim_Bildmitte_Nedelmannhaus_Ruhrstr.3_mit_Turmspitze
Von der Ruhr aus – Bildmitte mit einer Turmspitze auf dem Erker – die Gebäude in der kleinen Ruhrstraße waren zunächst als freistehende Villen errichtet, später wurden die Lücken überbaut.

 

Rekonstruktion des Turmes „VILLA ARTIS“ durch den Architekten Dirck Lietke

Vor der vielfältigen Nutzung seit 18405 (heute Kunstmuseum MMKM und Galerie an der Ruhr) in der Ruhrstraße Nr. 3 stand dort die freistehende Villa Artis (siehe Pfeil oben), die später überformt wurde und von Baumeister Ernst Niebel dem Stil der sogenannten „Villa Nedelmann“ an der Delle 54 (wurde leider abgerissen) angeglichen wurde.  Auch das Nachbarhaus, Ruhrstraße Nr. 1 fiel der Abrissbirne zum Opfer.  Hier entstand 1954-1956 ein 4-geschossiger Verwaltungsbau der Gesellschaft für Stromwirtschaft (GfSt), der seit 2014 ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Die GfSt verkaufte das Gebäude 2018 an die Saarner Familie Mies und zog nach Düsseldorf um.

ALTE-Aufnahme_Ruhrstr._CASINO_DELLE-
v.l. Casino, Ruhrstr. 1,.Nr.3 mit rundem Giebel, Nr.5 und Nr.7
alle diese Gebäude blieben vom Bomben-Krieg verschont

 

Blick_auf_die_Galerie-an-der-Ruhr_1981_nach_Abriss_Neckermann
Galerie an der Ruhr vom Berliner Platz aus – vor dem Bau des Sparkassenkomplexes.
Schöne Aussicht für die Harke/Syntana Mitarbeiter in den 70ern in ihrem Stammsitz am Ruhrufer:
Firmengründer Eberhard Harke residierte in der Ruhrstr. 3 (Haus mit dem runden Giebel) zur Ruhrseite hin – die Mitarbeiter konnten zeitweise bis in die Innenstadt schauen (Foto)

MH_RS3_Tuermchen_Glasdach_Treppe

Ansicht von der Ruhr aus – rechts Villa Nedelmann, daneben erkennbar Erkerzwiebeltürmchen der VILLA ARTIS in der Ruhrstr. 3 und Glasdach über dem Treppenhaus – ein Dorado für Kunsthistoriker aus Mülheim an der Ruhr

MH_Ruhrstr.1_links_vom_Casino_aus_gesehen
li.: Haus Ruhrstr.1 vom Casino aus gesehen

 

Eckhaus Ruhrstr.1 / Ecke Delle um 1900. Rechts daneben freistehend das Haus Ruhrstr. 3, heute RUHR GALERIE MÜLHEIM
Eigentümer: Dampfschiffer Wilhelm Hennenbruch – Eckhaus Ruhrstr.1 / Ecke Delle um 1900. Rechts daneben freistehend die VILLA ARTIS, Ruhrstr. 3, heute RUHR GALERIE MÜLHEIM

 

ABRISS_RUHRSTR.1_heute_GFST_Delle_50-52-1024x618
Abriss der Ruhrstraße 1, späterer Eigentümer Carl Nedelmann – heute GFST, Delle Nr. 50-52

Im Bild oben ist rechts gut erkennbar das Stammhaus der Gesellschaft Casino e.V., das 1841/1842 von Baumeister Wilhelm Dahmen errichtet wurde.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Ueberflutung_Delle_CASINORuhrstr.1-1024x671.jpg
Hochwasser Delle – rechts die Ruhrstraße Nr. 1

 

Nedelmannhaus_Neckermann-Sprenung_Ruhrstr.3_Berliner-Platz_Muelheim
19. März 1980:  Sprengung des Neckermann-Hochhauses vor dem Nedelmannhaus (heute Kunstmuseum und Kunstgalerie mit Künstlerateliers)

 

Ruhranlage_mit_Villa_Nedelmann
Villa „Carl Nedelmann“ von der Ruhr aus gesehen Zur Zeit „8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 Mülheim an der Ruhr“

 

VILLA_NEDELMANN-vom_Casino_aus_gesehen
War lange Wahrzeichen der Stadt Mülheim an der Ruhr: die Villa Nedelmann, heute – im noch erhaltenen Teil – die “Galerie an der Ruhr” in der VILLA ARTIS, Ruhrstr. 3 / Ecke Delle – Ruhranlagen

 

Villa_Nedelmann_Muelheim_Delle_50_Salon_1915
Salon in der Villa Carl Nedelmann um 1915

 

Villa_Nedelmann_Muelheim_Delle_50_Esszimmer_1915
Esszimmer der Villa Carl Nedelmann um 1915

 

MH-Kettenbruecke_und_Dach_Villa_Nedelmann_mit_Turmspitze
Kettenbrücke und rechts das Dach der Villa Nedelmann mit der markanten Turmspitze

Die vom Mülheimer Glasfabrikanten Carl Nedelmann errichtete Villa mit ihrem für Mülheim einzigartigen Turmdach bestimmte seinerzeit die Skyline von Mülheim,  die historische Ruhrpromenade und die Ruhranlage davor sind gut zu erkennen. Die Villa selbst wurde durch das Nedelmannhaus an der Ruhrstraße erschlossen. Hier fuhren u.a. die Kutschen in den heutigen Galeriehof.

MH_Ruhrstrasse_3_Torbogen_Hochwasser_1927
Hochwasser in der Ruhrstraße 1927 (rechts Torbogen zwischen Nr.1 und Nr. 3, zu erkennen die heute noch vorhandene Fensterbank der Ruhrst3.)

 

GEGENUEBER_RUHRSTR.3
Mülheim, Ruhrstr. 4 – 6 u.a. Wohnhaus der Ehefrau des Künstlers Ernst Rasche. In Nr. 4 befand sich ein gasbetriebener Kaffee-Röstofen der Firma Wilhelm Schmitz Scholl (Gründer Tengelmann-Twenty-One

VILLA ARTIS, Ruhrstr. 3 um 1960 – etwa 100 Jahre zuvor Wohnsitz von Tengelmann--Gründer Wilhelm Schmitz später Schmitz – Scholl (vgl. WISSOL)

Echsen - Chamäleons_als_Giebelschmuck_Ruhr_Galerie_Muelheim
Stukkateure aus Florenz schufen seinerzeit Fliegen fangende
Figuren als Giebelschmuck der Jugendstil – Fassade

Klassische Stuck-Motive im Jugendstil und deren Darstellungsweise

Die Inspirationen holten sich die Künstler meist aus der Natur. Zu den klassischen Motiven des Jugendstils gehörten daher langstielige Pflanzen wie Orchideen und Lilien. Auch Wasserpflanzen und gewöhnliche Wiesenpflanzen wurden gern verwendet. Tiere mit geschmeidigen Formen wie Schlangen, Salamander, Schwäne, Chamäleons und Flamingos gehörten ebenfalls zu den häufig dargestellten Motiven. Ihre Konturen und Silhouette werden betont. Ihre Darstellung ist flach, was sich in der Sichtweise der damaligen japanischen Kunst begründet. In Frankreich fiel der Jugendstil etwas schwellender und plastischer aus, da die Tradition des Rokoko ihn beeinflusste.

Auf den Spuren von Carl Nedelmann

Umzug der Familie Carl Nedelmann auf die andere Seite der Ruhr „Kassenberg 78“

Kunstliebhaber_Carl_Nedelmann_1867-1947_Erbauer_NEDELMANN-MUSEUM-MUELHEIM-RUHRSTR.3
Kunstförderer Carl Nedelmann (1867-1947) E

Carl Nedelmann (1867-1947) Quelle: Geschichtsverein Mülheim / Wikipedia

hier-wohnte-von-1895-1899-carl-nedelmann-rechts-neben-dem-tor-seine-kinder-henny-und-otto-bevor-er-die-villa-an-der-delle-nr-54-baute-und-bezog
Wohnhaus der Familie Carl Nedelmann. Muhrenkamp 10 in Mülheim

Wohnhaus von 1895 – 1899 der Familie Carl Nedelmann, rechts neben dem Tor seine Kinder Henny und Otto, bevor er die Villa an der Delle Nr. 54 baute und bezog (siehe oben).

Nach der Zerstörung der Villa Nedelmann an der Delle 50 – 54  in den letzten Kriegstagen zog die Familie in die Villa am Kassenberg 78 auf der gegenüber liegenden Ruhrseite,

Carl_Nedelmann_vor_zerbombter_Villa
Carl Nedelmann und Sohn vor der am 22. Juni 1943 zerstörten Villa Nedelmann – Delle 50 – 54

 

Carl_Nedelmann_Schriftwechsel
Handschrift von Carl Nedelmann, Reparationsantrag an die Stadtverwaltung Mülheim vom 12. Mai 1945 (Auszug)

Carl Nedelmann war u.a. Mitglied der Mülheimer Bürgergesellschaft „Mausefalle“ nachweisbar von 1928 bis 1947, dort als „Baas“ (Vorsitzender) nachzuweisen von 1939 bis 1947 (Recherche durch Bernd Brinkmann im Jahr 2014). Carl (auch Schreibweise Karl) Nedelmann war auch Gründungsmitglied des Mülheimer Geschichtsvereins im Jahr 1906 und Vorstandsmitglied der Mülheimer Casinogesellschaft (Bürgergesellschaft von 1816).

Zwangs-Actie von Carl Nedelmann - unterzeichnet 1889 Eugen Coupienne (1843.1907)
Zwangs-Actie, ausgestellt auf Carl Nedelmann – unterzeichnet 1889 Eugen Coupienne (1843.1907)

 

Wohnsitz der Familie Carl Nedelmann nach dem 2. Weltkrieg, Mülheim Kassenberg 78 Quelle: Wikipedia, Foto Ralf Huels

Carl Nedelmann wurde 1947 beim Überqueren der Bundesstraße B1 vor seinem Haus überfahren und starb an den Folgen des Unfalls.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 1950_01.01.Artikel_ueber_Carl_Nedelmann.jpg
NRZ-Artikel vom 01.01.1950 (zur Verfügung gestellt von Bernd Simmerock)

Link zum Stammbaum der Familie Nedelmann hier.

Sitzend v.l. Dr.PaulLembke, CarlNedelmann, AugustKirchberg - stehend v.l. Dr.Arthur Schuerenberg, PeterMayer, Georg v.d.Dunk, Bürgergesellschaft Mausefalle MH
Sitzend v.l. Dr.PaulLembke, CarlNedelmann, AugustKirchberg – stehend v.l. Dr.Arthur Schuerenberg, PeterMayer, Georg v.d.Dunk, Bürgergesellschaft Mausefalle MH

Zusammenstellung historischer Ausnahmen aus dem Fotoalbum von Carl Nedelmann